Sicherungsprojekt in Piber erfolgreich beendet

Im Frühjahr 2016 schloss die GKB-Bergbau GmbH im Zuge der Löschungsvorbereitung für Bergwerksberechtigungen ein Sicherungsprojekt in der Piberer-Mulde im Voitsberg-Köflacher Kohlerevier erfolgreich ab. Damit ist im bearbeiteten Bereich die Sicherheit der Oberflächennutzung dauerhaft gewährleistet.

In der Piberer-Mulde (Abb. 1) im Voitsberg-Köflacher Kohlerevier wurde von ca. 1850 bis 1935 Braunkohle  abgebaut: Im nord-westlichen Bereich der Lagerstätte durch die Grube „Gottessegen“ (Piber II) und weiter im Süd-Osten durch den „Holzner Bau“ (Piber III).

Die bergbaulich beanspruchten Flächen sind fast zur Gänze im Eigentum des Bundesgestütes Piber oder werden von diesem bewirtschaftet. Dieses Gestüt wurde wegen des jahrhundertealten Wissens um die Zucht der wunderbaren weißen Pferde zum nationalen immateriellen Kulturerbe der UNESCO ernannt.

Die GKB-Bergbau GmbH erfasste im Rahmen einer allgemeinen Risikoanalyse alle Bereiche des ehemaligen Bergbaus, von denen Nachwirkungen ausgehen könnten. Ziel ist es, die Sicherheit der Oberflächennutzung dauerhaft zu gewährleisten. Die Erkundungs- und Sicherungsarbeiten in diesen Bereichen dienten auch der Vorbereitung für die Löschung der aufrechten Bergwerksberechtigungen.

Die Arbeiten in Piber erfolgen in mehreren  Abschnitten. Als erstes wurden im Frühjahr 2016 im mittleren Bereich der Lagerstätte der „Georgstollen TÖ047“ und der „Neue Georgstollen TÖ048“ gesichert. Beide unterfahren in geringer Tiefe die alte Knobelbergstraße (Zufahrt Friedhof). Außerdem wurde ein Wetterschacht („TÖ063“) gesichert.

Die Stollen konnten im Mundlochbereich mittels Schurfschlitzen (Abb. 2) lokalisiert werden.

Den weiteren Verwahrungszustand überprüften die Fachleute der GKB-Bergbau GmbH mit Hilfe von Bohrungen.  Hohlräume konnten dabei keine festgestellt werden, jedoch waren im gesamten Streckenverlauf Auflockerungsbereiche nachweisbar. Durch das Einpressen von 28 m³ „Stollen SSM“ (das ist ein spezielles Füllmaterial) konnten beide Stollen im Straßenbereich stabilisiert werden (Abb. 3).

Ein Schurfschlitz diente auch der Lokalisierung des Wetterschachtes „TÖ063“. Hier gab ein vermoderter Holzausbau Hinweise auf den Querschnitt des Schachtes. Dieser betrug 1,20 x 1,20 m (Abb. 4).

Die Sohle dieses Schachtes liegt, wie eine Bohrung zeigte, in 12 Metern Tiefe. Zur Stabilisierung dieses Bereiches setzte man weitere 20 m³ Stollen SSM ein.

Im westlichen Teil der Lagerstätte betrafen die Sicherungsarbeiten vorab den „Sepp-Schacht TÖ054“ sowie den Teichweg, der in geringer Tiefe mehrmals von Stollen unterfahren wird.

Ein Bagger legte den Schachtkranz mit den Betonfundamenten frei. Der ehemalige Förderschacht hat einen Querschnitt von 9 m². Die Überprüfung der Schachtfüllsäule mittels Kernbohrung ergab, dass der Schacht ab dem ersten Drittel bis zur Sohle in 37 m Tiefe nur teilweise verfüllt war (Abb. 5).

Zur Stabilisierung des Schachtes wurden in vier Abschnitten insgesamt 159 m³ Hohlraum druckhaft mit „Stollen SSM“ verfüllt.

Die den Teichweg querenden Stollen konnten mit Bohrungen lokalisiert und untersucht werden. Dabei zeigte sich überraschend, dass die Stollen zur Gänze offen standen und bereits Hochbrüche zu verzeichen waren, die bis zu fünf Meter unter die Geländeoberkante reichten. Deshalb waren wesentlich umfangreichere Sicherungsmaßnahmen nötig als ursprünglich geplant.

Die Sicherung des Straßenbereiches erfolgte durch beidseitige Abschottung der Stollen außerhalb der Fahrbahn (Abb. 6) und anschließende Verfüllung der Hohlräume unter der Fahrbahn. Insgesamt 534 m³ Hohlraum wurden mit „Stollen SSM“ druckhaft verfüllt.

Anschließend überprüften die Experten der GKB-Bergbau GmbH die Stabilisierungsmaßnahmen in allen Abschnitten mit Hilfe von Kernbohrungen. Dabei zeigte sich, dass die Hohlräume vollständig verfüllt sind.

Für alle im Rahmen dieses Projekts bis dato durchgeführten Sicherungsmaßnahmen waren insgesamt 32 Bohrungen mit 511 Bohrmetern nötig. 741 m³ Hohlräume sind nun lage- und erosionsbeständig verfüllt.

Somit ist im bearbeiteten Bereich die Sicherheit der Oberflächennutzung dauerhaft gewährleistet.

August Huber