Am Freitag, dem 13. Mai 2016, wurde die GKB-Bergbau GmbH über einen Geländeeinbruch auf einem Grundstück am Alpineweg in Köflach, im aufrechten Bergbaugebiet der GKB, informiert. Das Ereignis trat laut einem Nachbar, der durch die Geräusche geweckt worden war, nachts um 3 Uhr auf. Die Einbruchstelle befindet sich in einem Siedlungsgebiet.
Nach Meldung des mutmaßlichen Bergschadens erhoben Mitarbeiter der GKB-Bergbau GmbH nach erfolgter Absperrung der Einbruchstelle das Schadensereignis vor Ort. Es handelte sich um einen Tagbruch mit etwa 4 m Durchmesser an der Oberfläche mit Erweiterung nach unten und einer Teufe von etwa 3 m (Abbildung 1).. Eine besondere Gefährdung ging durch einen Strommast der „Energie Steiermark“ aus, der umzufallen drohte, weil er nur rund einen Meter neben der Einbruchstelle situiert war. Als Sofortmaßnahme wurde der Leitungsmast von Mitarbeitern der „Energie Steiermark“ gesichert (Abbildung 2).
Nach der Erhebung erfolgten noch am selben Tag erste Sicherungsmaßnahmen am betroffenen Grundstück durch die GKB-Bergbau GmbH. Der aufgetretene Tagbruch wurde mit Schotter aufgefüllt, die lageweise Verdichtung mit Hilfe eines 8-Tonnen-Hydraulikbaggers gewährleistet. Durch diese Auffüllung konnte die Sicherheit der Oberfläche sowie des angrenzenden Strommastes wieder hergestellt werden (Abbildung 3 und 4).
Nach intensiver Recherchetätigkeit im Kartenarchiv ergaben sich Indikationen für das Vorhandensein eines Schurfgesenkes aus dem Jahr 1942. Auf Grund dieser Karten konnten das Grundstück und die angrenzende Gemeindestraße (Alpineweg) gezielt mittels Rammsondierungen untersucht werden, wobei sich das Vorhandensein eines Gesenkes bestätigte.
In weiterer Folge teuften Mitarbeiter der GKB-Bergbau GmbH im Zeitraum zwischen 14. und 22. Juli 2016 fünf Bohrungen entlang der angenommenen Gesenkachse ab. Dabei zeigten sich mit Wasser und Schlamm gefüllte Hohlräume, auch Ausbauholz wurde angetroffen.
Als Ergebnis der Untergrunduntersuchungen konnte ein 30 Meter langes Schurfgesenk mit 20°-Einfallen in Nordrichtung erkundet werden, welches den Alpineweg quert und am Grundstück auf der gegenüberliegenden Straßenseite endet. Vermutlich war es zum Zweck der Erkundung eines mit der älteren Bohrung angetroffenen Flözaufläufers aufgefahren worden, wegen der Erfolglosigkeit des Vorhabens in Kriegszeiten undokumentiert geblieben und im Laufe der Jahrzehnte in Vergessenheit geraten.
Im Anschluss an die Bohrtätigkeiten wurde das Gesenk, ausgehend vom Gesenktiefsten, mit 42 m³ Stollen-SSM erosions- und lagebeständig verfüllt (Abbildung 5 bis 7). Somit ist die Sicherheit der Oberflächennutzung wieder in vollem Umfang gewährleistet.
Hans-Peter Nussbacher, Markus Troger