Löschung von Bergwerksberechtigungen im Glanzbraunkohlenrevier Wies-Eibiswald

Weitere Löschungen von Bergwerksberechtigungen im Südrevier Wies-Eibiswald: Die Grubenfelder Hans und Fritz sind gelöscht und das zugehörige Bergbaugebiet aufgelassen.

Die beiden Grubenfelder Hans und Fritz liegen in den Gemeindegebieten von Schwanberg, Wies und St. Peter im Sulmtal, genau genommen in den Katastralgemeinden Kerschbaum (61026), St. Peter im Sulmtal (61054), Schwanberg (61057) und Mitterlimberg (61128). Eine Lageübersicht der Grubenfelder ist der Abbildung 1 zu entnehmen.

 

Verleihung der Bergwerksberechtigungen

Am 24. April 1902 erhielt die damalige „Graz-Köflacher Eisenbahn und Bergbaugesellschaft“ die Bergwerksberechtigung für das Grubenfeld Fritz (Abbildung 2). Es bestand aus 4 Doppelgrubenmaßen und 3 Überscharen mit einem Flächeninhalt von etwa 37,1 Hektar.

Die Grube Steyeregg beanspruchte die südlichen Grubenmaße des Feldes (Abbildungen 4 und 5). 

In Steyeregg war der etwa 130 m tiefe Marienschacht, welcher sich etwa 50 m südlich des Fritz-Grubenfeldes befindet, der Haupteinbau der Grube. Er wurde zwischen 1872 und 1927 betrieben.

Der Kohleabbau auf dem Grubenfeld Fritz erfolgte in den Jahren 1905 bis 1913 in Teufen zwischen 70 m und mehr als 150 m im „streichenden Pfeilerbruchbau“.

Steyeregg war in den Alpenländern die erste Kohlengrube, in der ein regelmäßiger Abbau eingeführt worden war. Die örtliche maximale Flözmächtigkeit betrug mit eingelagerten Zwischenmittel etwa 5,7 m. Die dort gewonnene Kohle hatte den Charakter einer pechschwarzen, festen Glanzkohle mit einem Heizwert zwischen 3800 kcal/kg und 5000 kcal/kg. Die Lagerstätte der Steyeregger Grube ist als aufgekohlt zu betrachten.

Die Bergwerksberechtigungen für das Grubenfeld Hans, bestehend aus 4 Doppelgrubenmaßen und 2 Überscharen, wurden am 3. September 1917 an die Kohlenwerksgesellschaft in Graz verliehen (Abbildung 3). Das Grubenfeld spannt eine Fläche von etwa 37 Hektar auf und ist der Grube Kalkgrub zuzuschreiben. Auf dem Hans-Grubenfeld fand keine Kohlegewinnung statt.

Nach der Schließung des Werkes Bergla im Jahr 1976 wurde hier keine Kohle mehr abgebaut. Da das gesamte Grubengebäude des Wieser Flözes nach Einstellung des Bergbaues geflutet worden war und  auch aufgrund der Abbauteufe von mehr als 50 m beantragte die GKB-Bergbau GmbH die Löschung der Bergwerksberechtigungen für die  Grubenfelder Hans und Fritz bei der zuständigen Behörde.

Im Löschungsbereich ist mit Bergschäden nicht mehr zu rechnen.

 

Löschung der Bergwerksberechtigungen

Mit Bescheid BMWFW-67.050/0104-III/10/2016 vom 9. November 2016 des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft sind die Grubenfelder Fritz und Hans für erloschen erklärt und die betroffenen Bergbaugebiete aufgelassen.

Markus Troger