Die GKB-Bergbau GmbH ist stets bestrebt, die zur Datenerhebung und Informationsgewinnung eingesetzten Technologien, sei es in der Vermessung oder auf Sanierungsbaustellen, am Stand der Technik zu halten. So gab es in der Vergangenheit photogrammetrische Aufnahmen der ehemaligen, nun aufgefüllten Tagbaumulden. Aus den gewonnenen Daten konnten beispielsweise digitale Geländemodelle (DGM) und aktuelle Orthofotos generiert werden.
Im Frühsommer 2019 kam zur Vermessung eines noch befahrbaren Teils des Grubengebäudes in Bleiberg-Kreuth ein tragbarer Laserscanner (ein Gerät der Firma UTB Laser- und Vermessungstechnik GmbH) zum Einsatz.
Bei dem Teil des Grubengebäudes handelte es sich um Bereiche des Schaubergwerkes Terra Mystica sowie um Abbaue der sogenannten Antoni-Verhaue, die im Jahr 2006 terrestrisch vermessen worden waren. Im Zuge eines montanbehördlichen Genehmigungsverfahrens zur Errichtung eines Wohnhauses musste die Überlagerung im Baubereich, welcher über den Antoni-Verhauen lag, ermittelt werden, was eine zeitintensive Messkampagne zur Folge hatte. Von Obertage wurden Messpunkte in den Rubland-Stollen und danach in den Baier-Stollen gelegt, von wo aus die arbeitsaufwändigen Messungen durchgeführt werden konnten.
Der nun für die Aufnahme des Schaubergwerks eingesetzte tragbare Laserscanner „GeoSlam-ZEB Horizon“ ermöglicht eine vergleichsweise einfachere Erfassung von Hohlräumen. Er hat eine Reichweite von 100 m, bietet eine relative Genauigkeit von ein bis drei Zentimeter und gewährleistet Messungen bei normaler Gehgeschwindigkeit. Die etwa 300 m Strecken und Verhaue (Abbildung 2) konnten innerhalb von nur etwa einer Stunde vermessen werden.
Zum Vergleich: Die Vermessung mittels Tachymetrierung (= konventionelle Vermessung) würde etwa die fünffache Zeit in Anspruch nehmen.
Für technisch Interessierte: Die GeoSlam-Software kalkuliert aus den gewonnenen Rohdaten des Grubenscans eine Punktwolke (lokales Koordinatensystem), für deren Verwendung es nahezu keine Begrenzung gibt. Für die Georeferenzierung der Punktwolke sind Passpunkte notwendig, welche im Schaubergwerk bereits vorhanden sind. Nach der Durchführung der Georeferenzierung kann etwa die Überlagerung zur Tagesoberfläche sehr leicht ermittelt werden (Abbildung 4). Weiters kann ein 3D-Modell der aufgenommenen Bereiche von der Punktwolke abgeleitet werden (Abbildung 3.1 und Abbildung 3.2). Das Verfahren eignet sich besonders gut für Bestandsaufnahmen und Deformationsmessungen. Des Weiteren lassen sich aus dem 3D-Modell die Volumen einzelner Hohlraumabschnitte leicht berechnen (Abbildung 5).
Fazit für die GKB-Bergbau GmbH: Für Bestandsaufnahmen, die innerhalb kurzer Zeit durchgeführt werden sollen, sind Aufnahmen mit dem tragbaren Laserscanner eine gute Alternative. Der Einsatz im ehemaligen Kärntner Blei- und Zinkbergbau Bleiberg-Kreuth kann als Erfolg verbucht werden.
Markus Troger