Bergbau Bleiberg-Kreuth: Sanierung Steinschlag Fuggertalpinge

Die GKB-Bergbau GmbH sanierte in den Jahren 2018 und 2019 Schäden, die durch einen Steinschlag im Bereich der Fuggertalpinge entstanden waren. Durch zusätzliche Maßnahmen konnte das künftige Risiko eines weiteren Steinfalls deutlich verringert werden.

Die Kaufmannsdynastie der Fugger zählte im 15. und 16. Jahrhundert zu einer der einflussreichsten Familien. Sie fungierte auch als Geldgeber für das Haus Habsburg, das damit Kriege und Expansionspläne finanzierte. 

Im Raum Bleiberg waren die Fugger als Gewerken tätig und führten in Arnoldstein eine Hütte zur Silbergewinnung. Das in Bleiberg abgebaute Blei wurde für die Aufbereitung des Silbererzes verwendet. Seither ist der Name Fugger mit Bleiberg verbunden. 

Auch die beiden Pingen (Anm.: als Pinge wird eine durch Bergbautätigkeiten entstandene Vertiefung bezeichnet), die im Zuge eines Blockbruchbau-Versuches der ehemaligen „BBU“ kurz vor der Schließungsphase des Betriebes um das Jahr 1990 entstanden, tragen, nach dem Ort ihres Auftretens, den Namen der Augsburger Kontorfamilie und befinden sich im Bereich des aufrechten Bergbaugebietes der GKB-Bergbau GmbH.

Im Zuge der Schließungsarbeiten brachte man unterhalb der Fuggertalpingen Steinschlagschutznetze an, um eine Gefährdung des darunter liegenden Siedlungsbereiches im Ortsteil Kreuth der Marktgemeinde Bad Bleiberg durch allfällig aus dem Pingenbereich nachbrechende Steine und Knäpper (Anm.: = großer Steinbrocken) hintanzuhalten.

Im Spätwinter 2018 wurde bei einer Befahrung festgestellt, dass ein Knäpper aus einer Bruchwand der Pinge ausgebrochen war. Der Knäpper kam nicht unmittelbar im Pingenbereich zu liegen; der Steinfall wurde erst von dem vorhin erwähnten Steinschlagschutznetz aufgehalten (Abbildung 1). 

Zudem war damit zu rechnen, dass zukünftige Steinschläge ebenfalls bis zum Steinschlagschutznetz durchdringen. Aus diesem Grund initiierte die GKB-Bergbau GmbH ein Sanierungsprojekt im Bereich der Fuggertalpinge und nahm sich dieser Problematik im Rahmen der bergbaulichen Sicherungspflicht an.

Die Arbeiten begannen im August 2018. Die betroffene Schadstelle im Schutznetz wurde ausgetauscht (Abbildung 2), die Abspannung des Netzes neu ausgeführt, die benötigten Dehnungselemente neu verbaut sowie eine ausgerissene Ankerplatte neu versetzt (Abbildung 3). Bei den Arbeiten kam aufgrund des steilen Geländes ein Schreitbagger zum Einsatz.

Eine weitere Maßnahme zur Absicherung des Siedlungsgebietes war die Errichtung eines Schutzwalles am Pingenrand, welcher aus dem nachgebrochenen Material aus der Pinge aufgebaut wurde (Abbildung 4). 

Hierbei kam Steinmaterial mit mehreren Dezimeter Kantenlänge zum Einsatz. Pingenmaterial kleinerer Korngröße konnte für die Aufschüttung des Dammes oberhalb der Steinschlichtung verwendet werden (Abbildung 5).

Da die Fuggertalpinge hinsichtlich sicherheitstechnischer Aspekte auch weiterhin im Fokus steht, wurde ein Zufahrtsweg direkt zur Pinge in den Berg gebaut (Abbildung 6). 

Durch das Gesamtpaket dieser Maßnahmen konnte das künftige Risiko eines weiteren Steinfalls aus dem Bereich der Fuggertalpinge bis zu den Steinschlagschutznetzen deutlich verringert werden. Der Schutzwall erhöht die Sicherheit für den Siedlungsbereich des Ortsteiles Kreuth der Marktgemeinde Bad Bleiberg. 

Seit der Errichtung des direkten Zufahrtsweges zur Pinge können im Bedarfsfall sehr rasch schweres Gerät und Material herangeführt werden.

 

Markus Troger, Hanspeter Nussbacher