Bereits im Jahr 2004 war der Schaufelradbagger „VABE SchRs 700“ vom Braunkohle-Tagbau Oberdorf nach Zangtal überstellt worden – und bereits damals gab es den Plan, hier ein „begehbares Bergbau-Denkmal“ zu errichten, das die bedeutende Geschichte der Braunkohle-Gewinnung im Bezirk Voitsberg würdigt und in Erinnerung hält.
Es sollte aber noch viele Jahre dauern, ehe das Vorhaben – schließlich als von der EU gefördertes „Leader“-Projekt – umgesetzt werden konnte.
Das montanhistorische Konzept für den Outdoor-Park stammt von Prof. Dr. Ernst Lasnik, der sich viele Jahre lang aktiv dafür einsetzte, dass das große und wichtige Vorhaben nicht doch wieder in Vergessenheit gerät.
Unterstützt wurde er fachlich von Dipl.-Ing. Franz Borstner, Berginspektor a.D., der mit einem Freiwilligen-Team von Bergknappen unter anderem dafür sorgte, dass das mächtige Schaufelrad des Baggers anlässlich der Eröffnung der Erinnerungsstätte wieder sich drehend zum „Leben“ erwachte.
Rückenwind erhielt das Projekt zuletzt durch Mag. Bernd Osprian, dem Bürgermeister der Stadtgemeinde Voitsberg, über die man sich auch für spezielle Führungen anmelden kann: stadtgemeinde@voitsberg.gv.at oder telefonisch unter 03142 22170.
Der Outdoor Maschinen- und Gerätepark ist, unter anderem mit Schautafeln in einem Stollen oder einer Rutsche, familien- und erlebnisorientiert gestaltet.
Die Eröffnung am 25. September 2021 war, musikalisch umrahmt von der Bergkapelle „Hödlgrube Zangtal“ und von den „Sandlern“, ein großartiger Erfolg, der die Bergbau-Geschichte im Bezirk Voitsberg auch wieder in den medialen Fokus rückte.
GKB-Geschäftsführer Bergrat h.c. Dipl.-Ing. Helmuth Landsmann unterstrich in seiner Rede zur Eröffnung der neuen Erinnerungsstätte deren Stellenwert für die Region: „Wenn heute die Bedeutung der Grundstoffindustrie im Bezirk eine viel bescheidenere ist, sollte man doch die Wurzeln der Entwicklung nicht vergessen. Nachdem aus verschiedenen Gründen keine Gesamtpräsentation der industriellen Vergangenheit des Bezirks zustande gekommen ist, gibt es nun drei Projekte. Wie es im Bezirk leider schon Tradition hat: Drei Gemeinden – drei Projekte. Diese sollen zum Nutzen der nunmehrigen Tourismusregion die industriellen Wurzeln präsentieren: Das Bergbaumuseum Karlschacht, der Kohlelehrpfad in Bärnbach und, als Highlight, die heute zu eröffnende Bergbau-Gedenkstätte im Rahmen des Energieerlebnisparks Zangtal.“
Landsmann verlieh im Rahmen der Eröffnung auch seiner Hoffnung Ausdruck, „dass es der Gemeinde Voitsberg als Projektbetreiber bewusst ist, dass eine museale Präsentation – insbesondere bei der Darstellung des Bergbaus – auch in Zukunft laufend zu adaptieren und zu pflegen sein wird, um attraktiv zu bleiben.“
Im Bereich um die Bezirkshauptstadt Voitsberg war etwa 200 Jahre Bergbau betrieben worden. Zwischen 1800 und 1989 wurden hier insgesamt rund 27,7 Millionen Tonnen Braunkohle gewonnen, etwa 15 Millionen Tonnen davon aus Tagbau-Betrieben. In der Grube Zangtal wurde vor mehr als 30 Jahren, am 23. März 1989, der letzte Hunt mit Braunkohle zutage gefördert.
Mit der neuen Outdoor-Erinnerungsstätte steht das geschichtsträchtige Zangtal – benannt nach dem Unternehmer, Zeitungsherausgeber und Gewerken August Zang (1804–1888) – weiterhin im Zeichen des Bergbaus.
Liste der Exponate und Einrichtungen (Auszug):
• Schaufelradbagger VABE SchRs700
• Hochlöffelbagger MENCK M 154
• Mobiler Kohlebrecher
• Begehbares Stollen-„Mundloch“ mit einer Barbara-Nische
• Grubenbahn mit Pressluft-Lok
• Schrämwalze für den Abbau unter Tage
• Stollen mit Schautafeln
• Alpine Streblader SL2
• Seilbahnmast einer Hochseilbahn, die bis zur Schließung der Grube Zangtal in Betrieb war
• Hydraulik-Ausbauten der VOEST-Alpine Zeltweg