Am 12. Oktober 1977 eröffnete der damalige Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky offiziell den Großtagebau Oberdorf. Dies war der Startschuss zu einem Erfolgsprojekt, das in diesem Ausmaß und Umfang in der heutigen Zeit sicherlich nur schwer realisierbar wäre. Die etwa kreisförmige Kohlenlagerstätte mit einem Flächenausmaß von 200 Hektar war in eine West- und eine Ostmulde separiert und mit bis zu 150 m Deckgebirgsschichten überlagert. Unter dieser Überlagerung befanden sich zwei bauwürdige Kohlenflöze mit einer Gesamtmächtigkeit von stellenweise 35 m.
Zwischen 1977 und 2004 wurden mehr als 126 Millionen Kubikmeter Abraummaterial verlagert, wobei etwa 90 Millionen Kubikmeter zu den Außenkippen Marienschacht, Karlschacht I, Karlschacht II, Zangtal und Schaflos transportiert wurden. In diesem Zeitraum versetzte die GKB im Bezirk Voitsberg tatsächlich Berge.
Aus dem Großtagebau Oberdorf konnten 24,5 Mio. Tonnen Kohle gewonnen werden, die aufbereitet und danach im Dampfkraftwerk Voitsberg III der Österreichischen Draukraftwerke (ÖDK) verstromt wurden.
Viele jüngere Bewohner des Bezirkes Voitsberg können sich schwer vorstellen, wie das Gelände zwischen dem Tregisttal und dem Kainachtal in Oberdorf vor Beginn der tagbaumäßigen Kohlengewinnung ausgesehen hat.
Mithilfe von Geländemodellen und Orthofotos aus den Jahren 1977, 1989 und 2022 haben wir daher plakative Visualisierungen erstellt, die dem Betrachter den Überflug des Tagbaubereiches in den genannten Jahren ermöglichen. Die Geländemodelle sind zur besseren Darstellung 3-fach überhöht eingearbeitet worden.
Jener Berg, der die Kohlenlagerstätte im Jahr 1977 noch mit bis zu 150 m abdeckte, war 1989 bereits weitgehend abgetragen und verschwunden. Sehr deutlich ist die Straße zur Kippe Zangtal ersichtlich, die zum Abraumtransport verwendet wurde.
Der Überflug im Jahr 2022 zeigt den rekultivierten Großtagebau Oberdorf. Deutlich ist der Hauptsumpf in der Ostmulde zu erkennen, der nach wie vor eine bedeutende Rolle für die Wasserhaltung in diesem Gebiet spielt.
Die Animationen finden Sie auf dem YouTube-Kanal der GKB-Bergbau GmbH
Lehnen Sie sich zurück und lassen Sie sich mit den Animationen in die Vergangenheit zurückversetzen!
Markus Troger