Vinzenzstollen, Schlaining: Erfolgreiche Optimierung der Wasserableitung

Wasserableitungssystem und Fernüberwachung für den ehemaligen BBU-Bergbau Schlaining

In der Stadtgemeinde Stadtschlaining, rund 10 km östlich von Oberwart im Burgenland, befindet sich das ehemalige untertägige Antimonbergwerk Schlaining (Katastralgemeinde Goberling). Dieses Bergwerk stand bei der Schließung im Jahr 1990 im Eigentum der Bleiberger Bergwerksunion AG (BBU) und somit im Besitz der Verstaatlichten Industrie der Republik Österreich. Als Rechtsnachfolger der BBU ist die GKB-Bergbau GmbH (GKB) nunmehr für die Nachsorge und Sicherheit des aufgelassenen Bergwerks zuständig.

Wenngleich nur noch wenige Anzeichen in der Umgebung an die vergangene Bergbautätigkeit erinnern, müssen Teile des Vinzenzstollens, der obertägige Sammelschacht und der Ableitungskanal zum Vorfluter dauerhaft in Stand gehalten werden.

Dabei geht es um bauliche Maßnahmen für einen drucklosen und ungehinderten Abfluss des Grubenwassers aus dem Vinzenzstollen, der aufrecht erhalten werden muss. Zudem benötigt die Wasserableitung vom Stollenmundloch bis zum Vorfluter stetige Wartung und Kontrolle.

Im Zuge der „aktiven Verwahrung“, dem Risikomanagementsystem für ehemalige Bergbaue,  setzte die GKB in den vergangenen Jahren Baumaßnahmen zur Ertüchtigung der Wasserableitung. Mit der Inbetriebnahme einer moderne Fernüberwachung konnten die bis dahin nötigen händischen Messungen signifikant reduziert werden. Gemessen werden – nach Vorgabe der Behörde – die Menge des austretenden Grubenwassers sowie definierte Qualitätsparameter.

Mit dieser innovativen Maßnahme, die erst mit der aktuellen Verbesserung des Mobiltelefonnetzes vor Ort und durch ein für diesen Einsatz eigens angepasstes Messsystem möglich wurde, können jährlich hunderte Kilometer für Kontrollfahrten eingespart werden. Diese waren bislang in einem 14-tägigen Intervall durchzuführen. Mit der laufenden Fernüberwachung sind künftig nur noch vierteljährliche Kontrollen vor Ort nötig.

Auch die Bewetterung, die aus Sicherheitsgründen im Stollen erforderlich ist, wurde modernisiert und ertüchtigt. Mit einer Fernsteuerung für den Luttenlüfter kann dieser im Fall einer geplanten Befahrung des Stollens vom Standort Bärnbach aus bedient werden. Ein Einsatz des – altersbedingt ausgeschiedenen – Standortbeauftragten vor Ort ist dafür nicht mehr erforderlich.