Nach den zur Verfügung stehenden Grubenkarten sind Teile der Tatzersiedlung von Abbauen aus der Zeit von 1951 bis etwa 1953 unterbaut. Der aktuelle Zustand der Grubenbaue in diesem Bereich war bisher nicht bekannt.
Wie sich nun im Zuge der Voruntersuchungen zeigte, steht in diesem Bereich ein großer Teil der Abbaukammern sowie der Strecken scheinbar unverändert offen.
Um nicht das Grundwasser in die Grube einzuleiten, wurde seinerzeit in dieser geringen Tiefe ein bruchschonendes Abbauverfahren betrieben: Breite Kohlestützpfeiler zwischen den Abbauen und das tragende Deckgebirge verhinderten ein Einbrechen. Die Überlagerung der 2,5 bis 3 Meter hohen Abbaue beträgt dabei etwa 15 bis 40 Meter, einzelne offen stehende Strecken liegen nur bis zu 10 Meter seicht unter der Erdoberfläche.
Im aktuell laufenden Untersuchungs- und Sicherungsprojekt der GKB-Bergbau GmbH konnten bereits die offenen Abbaue und Strecken unterhalb des stark befahrenen Rikliweges sowie unterhalb des angrenzenden östlichen Bereiches der Tatzersiedlung verfüllt werden.
Von August bis November 2006 wurden auf einer Fläche von etwa 5.000 m² über 1.000 Bohrmeter geteuft und Grubenräume mit einem Hohlraumvolumen von etwa 3.000 m³ aufgefüllt.
Als Füllmaterial kommt „Stollen-SSM“ (eine betonähnliche Mischung) zum Einsatz, welches speziell zur Verfüllung unter Wasser stehender, geneigter Grubenhohlräume entwickelt wurde. Damit ist es möglich, derartige Hohlräume dauerhaft standfest und erosionsbeständig zu verfüllen.
Die Arbeiten werden nach einer temperaturbedingten Winterpause im Frühjahr 2007 wieder aufgenommen.
Nach Abschluss des Projektes, voraussichtlich im Frühsommer 2007, können künftige bergbaubedingte Risken im bebauten Bereich der Tatzersiedlung und den dortigen öffentlichen Wegen weitgehend ausgeschlossen werden.