28.10.2008: Schachtsicherungsprogramm in Bergla

Im Rahmen des Schachtsicherungsprogrammes „Bergla 2008“ werden drei ehemalige Förderschächte im „Wies-Eibiswalder Glanzkohlerevier“ entsprechend modernen Sicherheitsstandards dauerhaft gesichert. Es handelt sich dabei um den „Wenzel-Schacht“ in Pölfing-Brunn, sowie um den „Marienschacht“ und um den „Magdalenaschacht“ in Steyeregg, aus der Zeit um 1844 bis 1928.

Die genannten Förderschächte wiesen Teufen zwischen 52 und 127 Meter – bei Querschnitten von bis zu 4 x 10 Meter – auf. Sie wurden ursprünglich mit losem Material (Haldenmaterial, Schlacke, Ziegelschutt u. v. m.) verfüllt, das Gelände einplaniert. Die in der Vergangenheit immer wieder auftretenden Einsenkungen wurden aufgefüllt.

Die Schächte sind tonnenförmig mit Ziegel- oder Natursteinmauerwerk ausgemauert; die Mauerstärke beträgt 60 bis 80 Zentimeter. Darunter stützte eine starke Schachtzimmerung das Gebirge sowie die Förder- und Fahreinrichtungen.
Es ist nach den heutigen bergschadenkundlichen Maßstäben nicht auszuschließen, dass es infolge von Erosion, durch in den Schacht einsickerndes Grundwasser, durch Vermodern von Ausbauholz oder aus anderen Gründen zur Bildung von Hohlräumen im Schacht kommt. Dies könnte zum plötzlichen Nachsacken der Füllsäule führen.
Daher werden der „Wenzel-Schacht“, der „Marienschacht“ und der „Magdalenenschacht“ nun im Rahmen des „Schachtsicherungsprogrammes Bergla 2008“ nach modernen Standards gesichert.
Die Schachtmauerungen der drei Schächte wurden bereits durch Suchgrabungen lokalisiert und sind auch teilweise freigelegt. Das Projekt sieht vor, die Schächte mit einer etwa 50 Zentimeter starken Betonplatte zwei bis 3 Meter unter dem Gelände abzudecken.
Von der Abdeckplatte bis an die Erdoberfläche hochgezogene Betonschächte ermöglichen eine künftige Kontrolle der Schachtfüllsäule und gegebenenfalls auch die Möglichkeit einer Nachverfüllung.
Die Arbeiten gestalten sich teilweise aufwändig, da der Magdalenenschacht in Steyeregg (Gemeinde Limberg bei Wies) unmittelbar an zwei Wohnobjekte grenzt. Der Wenzelschacht befindet sich in einem engen Hofbereich.
Die Bauarbeiten sollen noch 2008 weitgehend abgeschlossen sein.