30.06.2011: Sicherheit beim ehemaligen »Haraldschacht« in Limberg/Wies

Am 14. März 2011 wurde die GKB-Bergbau GmbH von der Gemeinde Limberg bei Wies verständigt, dass auf einem Gemeindegrundstück nahe einer Straße und eines Kinderspielplatzes ein Erd-Einbruch aufgetreten ist. Es bestand zunächst der Verdacht, dass dieser Einbruch mit dem ehemaligen „Haraldschacht“ im Bergbaurevier Wies-Eibiswald in Zusammenhang stehen könnte. Inzwischen konnte geklärt werden, dass die Ursache für den Einbruch nicht auf den alten Schacht zurückzuführen ist, jedoch wurde im Zuge der Erhebungen festgestellt, dass der Verwahrungszustand des Schachtes unzureichend ist, weshalb ein Sicherungsprojekt durchgeführt und inzwischen abgeschlossen wurde.

Der von der Gemeinde Limberg bei Wies im März 2011 gemeldete Schaden wurde von einem Mitarbeiter der GKB-Bergbau GmbH vor Ort erhoben, die Stelle wurde temporär gesichert, die Koordinaten mittels GPS erfasst.

Die Sichtung der Unterlagen ergab, dass in einem Abstand von etwa 22 Metern der 88 Meter tiefe Schacht der Grube „Kalkgrub“ im Bergbaurevier Wies-Eibiswald liegt. Um zu überprüfen, ob ein Zusammenhang zwischen dem Einbruch und dem ehemaligen Bergbau besteht, wurde der Sachverhalt genauer untersucht. Dabei konnte zwar festgestellt werden, dass die Ursache des Einbruchs nicht auf den Haraldschacht zurückzuführen ist, jedoch zeigte sich, dass es nötig ist, Sicherungsmaßnahmen durchzuführen.

 

Das Sicherungsprojekt

Im Rahmen des Schachtsicherungsprogrammes der GKB-Bergbau GmbH wurde der Haraldschacht, ein ehemaliger Förderschacht im „Wies-Eibiswalder Glanzkohlenrevier“, zunächst lokalisiert und mittels Bohrung untersucht.

Am 29. März wurde der Schachtkranz auf dem Grundstück 364/9, KG Limberg, in einer Tiefe von ca. 1 bis 1,5 m unter der Geländeoberkante lokalisiert und frei gelegt. Der Betonausbau des kreisförmigen Schachtes wurde noch in sehr gutem Zustand vorgefunden.

Am 5. April 2011 wurde mit der Untersuchung der Schachtfüllsäule begonnen. Schon nach wenigen Bohrmetern zeigte sich, dass der Schacht mit Resten aus der ehemaligen Aufbereitung („Kohlenschmand“) verfüllt ist. Am 11. April wurde mit den Bohrungen die Sohle des Schachtes erreicht, einen Tag später konnte über die Bohrrohre ein Dichtpfropfen – 32 Kubikmeter „Stollen-SSM“ – eingebracht werden. Danach wurde der Bau einer Abdeckplatte in Auftrag gegeben.

Am 16. Juni 2011 waren die Bauarbeiten abgeschlossen, der Schacht ist nun dauerhaft gesichert und kann über einen Kontroll- und Nachfüllschacht überwacht werden.

 

Die Geschichte des Förderschachtes

Der ehemalige Förderschacht befindet sich in Kalkgrub, KG Limberg bei Wies, weist einen kreisrunden Querschnitt (ca. 12,5 m²) mit einem Innendurchmesser von 4 m auf und wurde in den Jahren 1924 bis 1933 betrieben. Der Grubenbetrieb des Werkes Kalkgrub musste aufgrund der Auskohlung der Grube 1933 beendet werden. 

Der Schachtkranz hat eine durchschnittliche Mauerstärke von 30 cm und besteht aus Beton, der direkt in das sehr feste, lehmige Gebirge gegossen wurde und am festen Gebirge (Opok) aufliegt.