Ursache und Behebung
Die Ursache für die Pinge war ein Hochbruch, ausgehend vom früheren „Felix-Stollen“, dessen Mundloch sich laut Kartenwerk etwa 35 Meter südöstlich der aufgetretenen Pinge befunden hat, und der die Knobelbergstraße in heutiger Lage unterfährt. Der Felix-Stollen diente als Zugang zu den „Felix Holzner Abbauen“, welche bis 1935 in Verhieb waren. Nach der Schließung erfolgt weiterhin die Ausleitung von Wässern, die sich in der ehemaligen Grube „Felix Holzner“ sammeln. Heute ist von dem Mundloch aufgrund diverser Geländegestaltungsmaßnahmen, die im Zuge des Baus der Knobelbergstraße und der landwirtschaftlichen Nutzung durchgeführt wurden, nichts mehr zu erkennen. Die Grubenwassereinleitung in die Vorflut liegt ca. 60 m südöstlich.
Die Erstmaßnahmen wurden unverzüglich nach dem Auftreten der Pinge durchgeführt. Der unmittelbare Schadensbereich wurde provisorisch mit Schotter verfüllt, um die Straße wieder für den Verkehr freigeben zu können.
Am Dienstag, 2. April 2013, wurde die dauerhafte Sanierung des Felix-Stollens im Umfeld der Knobelbergstraße in Angriff genommen. Hierzu wurde der Stollen, ausgehend vom vermuteten Mundloch, in offener Bauweise schrittweise geöffnet. An die bestehende Wasserausleitung wurde eine Drainage angeschlossen, und die geöffnete Künette mit Schotter wieder verfüllt. Zu berücksichtigen war bei den Arbeiten ein bestehender Abwasserkanal, der aber ohne Beeinträchtigung für die am Knobelberg lebenden Siedlungsbewohner unterbaut werden konnte. Außerdem mußte aufgrund der Tiefe des Stollens unter der Straße (5 bis 6 Meter) die Künette großzügig abgeböscht werden, um die Arbeitssicherheit zu gewährleisten. Dadurch waren umfangreiche Erdbewegungsarbeiten auf einer Fläche von ca. 600 m² notwendig.
Durch die Maßnahmen ist der Felix-Stollen im Bereich der Knobelbergstraße stabilisiert, sodass hier in Hinkunft das Auftreten von Pingen nicht mehr zu erwarten ist. Die notwendige Wasserwegigkeit zur Entwässerung des alten Grubenfelds ist dauerhaft gewährleistet.
Bei den Bauarbeiten, die von 2. April bis 9. April dauerten, wurden etwas mehr als 1.000 Tonnen Schotter verbaut, und etwa die gleiche Menge Aushubmaterial musste abtransportiert werden. Im Sommer ist nach Abklingen der Setzungen des Verfüllmaterials die Wiederherstellung der Asphaltdecke vorgesehen.
Hans-Peter Nussbacher