Anna Zubau Stollen: Risiko einer „Bergwasserexplosion“ ausgeschlossen

Die GKB-Bergbau GmbH hat die Sanierung des dicht verbrochenen Anna Zubau Stollens in Kärnten erfolgreich abgeschlossen. Das Risiko einer sogenannten Bergwasserexplosion konnte dadurch ausgeschlossen werden.

Der Anna Zubau Stollen befindet sich in Kärnten, abgelegen im Koflachgraben im Ortsteil Rubland der Marktgemeinde Paternion/Feistritz. Er dient der dauerhaften Ableitung von Wasser aus den Grubenteilen des Blei-Zinkbergbaus Rubland, die ab den späten 1950er Jahren aufgefahren worden sind.

Im Zuge der turnusmäßigen Kontrolltätigkeit der GKB-Bergbau GmbH (GKB) hat sich gezeigt, dass der Anna Zubau Stollen bei Stollenmeter 50 dicht verbrochen war (Abbildung 1 und Abbildung 3). Die abzuleitenden Grubenwässer waren bereits merklich aufgestaut und sickerten durch den Schuttkegel des angelaufenen Verbruchs. 

Durch die Geometrie des Grubengebäudes war theoretisch zu befürchten, dass das Wasser rund 130 m hoch eingestaut wird (Abbildung 2).  Das schlagartige Entweichen der aufgestauten Wässer mit einem möglichen Wasserdruck von 13 bar, eine sogenannte Bergwasserexplosion, hätte enorme Auswirkungen auf das obertägige Umfeld zur Folge.

Aufgrund dieses Risikos entwickelte die GKB in Abstimmung mit der Montanbehörde Süd und dem Grundeigentümer ein Projekt, um den Stollen zu sanieren. Im Jahr 2022 wurde das Vorhaben gemeinsam mit einer Bergbauservicefirma umgesetzt. 

Um ein weiteres Einstauen von Grubenwässern hintanzuhalten, war es notwendig, das verbrochene Material zu beseitigen und den Stollen zu sichern. Aufgrund der unwegsamen Lage des Stollenmundloches war ein Transport von Maschinen und Material lediglich per Hubschrauber möglich (Abbildung 4). 

Wegen des geringen Stollenquerschnitts und des teilweise bereits desolaten hölzernen Sohlausbaus konnten auch Bagger und Dumper nicht eingesetzt werden. Die Sanierung musste daher weitestgehend händisch, lediglich unterstützt durch pressluftbetriebene Abbaubohrhämmer erfolgen. 

Mit der Beseitigung des ersten Verbruchkegels und der Sicherung des Bereichs durch Eisentürstockgezimmer mit Stahlblechverzug (Abbildung 5) waren die Arbeiten jedoch noch nicht abgeschlossen. Denn es zeigte sich, dass der Stollen rund 30 Meter hinter dem ersten Verbruch noch einmal dicht verbrochen war. Das Projekt musste also erweitert werden.

Der gesamten Stollenabschnitt hinter dem ersten Verbruch – von Stollenmeter 57 bis Stollenmeter 75 – wurde mittels TH-Bogenausbau mit Blechverzug gesichert, um hier ein ungefährdetes Arbeiten zu ermöglichen (Abbildung 6). 

Die Arbeiten im Anna Zubau Stollen konnten im Dezember 2022 erfolgreich abgeschlossen werden. Durch die Sanierung ist die Wasserwegigkeit nun dauerhaft wiederhergestellt und gesichert. 

Einblicke in dieses Sicherungsprojekt gibt auch das Unternehmensvideo der GKB.