11.09.2015 Umfangreiche Sicherungsarbeiten im Bergbaugebiet Wies-Eibiswald

Beim ehemaligen Bergbau Vordersdorf (Bergbaugebiet Wies-Eibiswald, Bezirk Deutschlandsberg) wurden umfangreiche Sicherungsarbeiten abgeschlossen. Mit den Maßnahmen des seit 10 Jahren eingesetzten Risikomanagementsystems der „Aktiven Verwahrung“ ist nunmehr – als Voraussetzung für die geplante Löschung der Bergwerksberechtigungen – die Sicherheit der Oberflächennutzung nachhaltig gewährleistet.


Der ehemalige Bergbau Vordersdorf liegt im südwestlichen Bereich des Wies-Eibiswalder Glanzkohlerevieres. Der westliche Bereich der Lagerstätte im Umfeld des Josefischachtes, der sogenannte Glashüttenpfeiler, hat eine Ausdehnung von ca. 800 m Länge 300 m Breite. Das Kohleflöz im südöstlichen Bereich wurde als „Grube Neuglück“ bekannt. Über einen Flözsattel sind beide Flöze miteinander verbunden. Die Abbautätigkeiten erstreckten sich mit einer Unterbrechung über hundert Jahre, von 1855 bis 1956.

Laut Aufzeichnungen wurden aus der Lagerstätte über den gesamten Zeitraum etwa 340.000 Tonnen Kohle abgebaut, welche zuerst ausschließlich zur Versorgung der  Glashütte in Vordersdorf verwendet wurde, jedoch später auch über die Eisenbahn in Wies an andere Verbraucher geliefert wurde.

Um Beeinträchtigungen der sicheren Oberflächennutzung durch den ehemaligen Bergbaubetrieb auszuschließen und als Vorbereitung für die Löschung der Bergbauberechtigungen wurden von der GKB-Bergbau GmbH alle ehemaligen Tagöffnungen lokalisiert und untersucht. Auf dieser Grundlage wurden dann entsprechende Sicherungs- und Stabilisierungsmaßnahmen durchgeführt.

Die Arbeiten für dieses Projekt erstreckten sich mit zweimonatiger Winter-Unterbrechung von September 2014 bis Mai 2015 (Fertigstellung der Rekultivierungsarbeiten aus Flurschäden).

Für das gesamte Sicherungsprojekt wurden 19 Bohrungen mit insgesamt 420 Bohrmetern abgeteuft. Weiters wurden 1525 m³ tagesnahe Hohlräume lage- und erosionsbeständig verfüllt. Alle Arbeiten wurden in Abstimmung mit der Montanbehörde und im Einvernehmen mit den Grundeigentümern und der betroffenen Gemeinde durchgeführt.

Die Tagöffnungen, Förder- und Wetterschächte sowie Zubaustollen wurden durch Abschottung und Verfüllung mit Stollen-SSM stabilisiert.

Ein Wetterschacht (TÖ113) wurde mit einer Stahlbetonplatte und einer Kontroll- und Nachfüllöffnung dauerhaft gesichert.

Ein Gesenke (TÖ206) wurde 1956, als der Bergbau geschlossen wurde, verfüllt und zu Bruch geschossen. 1957, unmittelbar nach der Verfüllung, traten Pingen auf, die wieder verfüllt wurden. Danach gab es keine Hinweise auf Veränderungn an der Tagoberfläche mehr.

Einige Tagöffnungen (Wetterschächte TÖ118, TÖ120, TÖ121 sowie der Golobstollen TÖ302) konnten auf Grund ihrer geringen Teufe und/oder ihrer Lage (entlegen im Waldgebiet) als nicht nachwirkungsrelevant eingestuft werden.

Somit ist im bearbeiteten Bereich die Sicherheit der Oberflächennutzung gewährleistet.

August Huber