Auflassung „Philippi-Jacobi II“ und „St. Peter-Schacht“

Die Bergwerksberechtigungen für die Grubenmaße „Philippi-Jacobi II“ und „St. Peter-Schacht II“ und das damit verbundene Bergbaugebiet im Revier Voitsberg-Köflach wurden aufgelassen.

Die Grubenmaße „Philippi-Jacobi II“ und „St. Peter-Schacht II“ sowie die Überschar des Grubenfeldes „St. Ferdinandi-Stollen liegen in der politischen Gemeinde Köflach in den Katastralgemeinden Köflach (63332), Pichling bei Köflach (63351) und Gradenberg (63314) und weisen ein Ausmaß von etwa 21 Hektar Fläche auf.

Im Jahre 1819 wurden die Maße „St. Jacobi“ und „St. Ferdinandi-Stollen“ an Herrn Florian Jandl verliehen, wobei die Lehensbriefe mit 7. April 1819 ausgestellt wurden. Die Überschar des Grubenfeldes „St. Ferdinandi-Stollen“ wurde mit der Verleihurkunde vom 12. Oktober 1858, Zl. 2816/850/III, an die Herren Jacob Homann und Philipp Klug verliehen.

Ebenfalls an Homann und Klug wurden die zwei Doppelgrubenmaße „Philippi-Jakobi“ mit der Verleihurkunde Zl. 2816/850 (12. Oktober 1858) und die zugehörige Überschar mit der Verleihurkunde Zl. 2816/850/II (12. Oktober 1858) verliehen.

Mit dem Lehensbrief Zl. 2310/543 vom 28. Juli 1856 wurde das Grubenfeld „St. Peter-Schacht“ dem Erzherzog Johann von Österreich verliehen.

Nach den der GKB-Bergbau GmbH zur Verfügung stehenden Unterlagen wurde auf den aufzulassenden Grubenmaßen keine Gewinnung von Kohle durchgeführt.

Im Bereich der Überschar des Grubenfeldes „St. Ferdinandi-Stollen“ befand sich jedoch die Tagöffnung eines Schurf- und Förderstollens, dem sogenannten Jandl-Stollen, welcher in den 50er-Jahren des 19. Jahrhunderts aufgefahren wurde. In weiterer Folge wurde dieser Stollen vermutlich als Wetterstollen für die Grube Ferdinand verwendet. Der Stollen hat in etwa eine Restlänge von 170 m, der übrige Grubenbau wurde vom Tagbau Barbara bis 1958 abgebaut. Er quert die Gaberlbundesstraße LB77 in einer Teufe von 10 m. Im Juli 2003 wurde im Zuge der Schließungsarbeiten des Tagbaus Barbara ein Untersuchungsprogramm durchgeführt, um den bis dato unbekannten Verwahrungszustand des Jandl-Stollens zu erkunden. Der Stollen mit einem Querschnitt von circa 3 m² wurde trocken, teilweise verbrochen mit Resten von Holzausbau in 10 m Teufe angetroffen. Hierbei wurden geringfügig angetroffene Hohlräume mit WSF-Asche verfüllt.

Markus Troger