Sicherungsprojekt „Bergbau Tombach“ abgeschlossen

Im Bergbaugebiet Wies-Eisbiswald wurde kürzlich das Sicherungsprojekt „Bergbau Tombach“ erfolgreich abgeschlossen. Die sichere Nutzung der Oberfläche ist damit gewährleistet.

Um die Sicherheit der Oberflächennutzung in diesem dauerhaft zu gewährleisten und als Vorbereitungsmaßnahme für die Löschung der Bergbauberechtigungen wurden von der GKB-Bergbau GmbH im Bereich des Bergbaus Tombach zahlreiche Arbeiten durchgeführt.

Die Wetterschächte TÖ190, TÖ191 und TÖ019 sowie das Tombachgesenke I TÖ214 wurden im Rahmen des Schachtüberprüfungs- und Sicherungsprogrammen lokalisiert und gründlich untersucht. Danach wurden entsprechende Sicherungs- und Stabilisierungsmaßnahmen durchgeführt.

Die Arbeiten für dieses Projekt erstreckten sich von Ende Juli bis Mitte Dezember 2015. Es wurden 18 Bohrungen mit insgesamt 277 Bohrmetern abgeteuft. 908 m³ Hohlraum wurden lage- und erosionsbeständig verfüllt. Alle Arbeiten konnten im Einvernehmen mit den Grundeigentümern, der Gemeinde und den Leitungsträgern durchgeführt werden.

Die Wetterschächte TÖ190, TÖ191 und TÖ019 wurden im Schachtfußbereich gegenüber den angrenzenden weiterführenden Grubenbauen abgeschottet und mit Stollen-SSM, einem hochwertigen Füllmaterial, verfüllt. Sie sind damit stabilisiert.

Das Tombachgesenke I TÖ214 wurde durch Abschottung zu den tieferliegenden Grubenbauen und Verfüllung des Gesenkes bis zum Mundlochbereich ebenfalls stabilisiert.

Von etwaig verbliebenen Resthohlräumen sind nun keine Auswirkungen auf die Tagoberfläche mehr zu erwarten.

Somit ist im bearbeiteten Bereich die Sicherheit der Oberflächennutzung gewährleistet.

Auch die Rekultivierungsarbeiten konnten inzwischen fertiggestellt werden.

 

Aus dem technischen Durchführungsbericht zum Sicherungsprojekt:

 

1. Wetterschacht TÖ190

Der  ca. 34 m tiefe Wetterschacht  mit einem quadratischen Querschnitt von ca. 4 m² befindet sich in der Nähe des Bauernhofes vlg. Grasser im Ortsteil Kopreinigg, Gemeinde St. Martin im Sulmtal. Der Wetterschacht wurde im Zusammenhang mit dem Bergbau Tombach bis zum Jahre 1967 betrieben. Laut Zeitzeugen wurde der Schacht bei der Schließung des Bergbaues mit Haldenmaterial verfüllt.

Zur Stabilisierung des Schachtes konnten über eine eingebaute HQ-Füllverrohrung gesamt 24 m³ SSM5 _F38 druckhaft verfüllt werden.

Ein Beleg für die vollständige Verfüllung bzw. Stabilisierung des Schachtes ist das nachweisliche Anheben der im oberen Schachtbereich bestehenden Schachtfüllsäule während des letzten Verfüllabschnittes.

 

2. Wetterschacht TÖ191

Der  ca. 30 m tiefe Wetterschacht  mit einem quadratischen Querschnitt von etwa 3  m² befindet sich auf einem steilen Wiesengrundstück im Ortsteil Kopreinigg, Gemeinde St. Martin im Sulmtal. Der Wetterschacht wurde im Zusammenhang mit dem Bergbau Tombach bis zum Jahre 1967 betrieben. Laut Zeitzeugen wurde der Schacht bei der Schließung des Bergbaues mit Haldenmaterial verfüllt.

Zur Stabilisierung des Schachtes konnten über eine eingebaute HQ-Füllverrohrung gesamt 26 m³ druckhaft verfüllt werden. Beginnend unmittelbar über der Sohle des Schachtes in einer Tiefe von 29,50 m konnten 18 m³ bei ansteigendem Fülldruck bis über 45 bar eingepresst werden. Nach Anheben des Füllrohres auf 28 m konnten nochmals 2 m³ eingepresst werden. Bei mehrmaligen Versuchen während des Ausbauens der Füllrohre konnten erst in einer Tiefe von 14 m und mit Drücken bis über 60 bar weitere 6 m³ eingepresst werden.

 

3. Wetterschacht TÖ019

Der  ca. 20 m tiefe Wetterschacht  mit einem quadratischen Querschnitt von etwa 3 m² befindet sich auf einem steilen Wiesengrundstück im Ortsteil Kopreinigg der Gemeinde St. Martin im Sulmtal. Der Wetterschacht wurde im Zusammenhang mit dem Bergbau Tombach bis zum Jahre 1967 betrieben. Laut Zeitzeugen wurde der Schacht bei der Schließung des Bergbaues mit schluffigem Material aus dem Damm eines nahegelegenen Teiches verfüllt.

Zur Stabilisierung des Schachtes konnten über eine eingebaute HQ-Füllverrohrung gesamt 24 m³ SSM5 _F38 druckhaft verfüllt werden. Beginnend unmittelbar über der Sohle des Schachtes in einer Tiefe von 20,30 m konnten 10 m³ bei ansteigendem Fülldruck bis über 40 bar eingepresst werden. Ein weiteres Einpumpen war erst nach Anheben bzw. Ausbau eines Füllrohres in einer Tiefe von 17 m möglich. In dieser Lage konnten bei ansteigendem Druck bis über 50  bar noch 14 m³ druckhaft verfüllt werden. Die bestehende Füllsäule wurde dadurch so verdichtet, dass sich am Planum Risse bildeten und sich der Unterlegrahmen anhob, worauf die Verfüllung eingestellt wurde.

 

4. Tombachgesenke I TÖ214

Das Mundloch des Gesenkes liegt auf dem landwirtschaftlich genutzten Grundstück im Ortsteil Kopreinigg, Gemeinde St. Martin im Sulmtal (Beilage 1 u. 2). Es wurde in den Jahren 1939 bis 1940 im Einfallen des Kohleflözes mit ca. 6° und einer Länge von ca. 150 m mit einem Querschnitt von ca. 6 m² aufgefahren und war bis zur Schließung des Bergbaues Tombach im Jahre 1967 in Betrieb. Laut Schließungsbescheid der Berghauptmannschaft Graz Zl. 627/67 vom 9. 5. 1967 ist das Gesenke auf einer Länge von 45,00 m dicht zu verfüllen.

Mittels Schurfschlitz konnte das Gesenke, jedoch 12 m weiter östlich als angenommen, lokalisiert werden. Die Breite des Gesenkes konnte auf Grund des Materialunterschiedes im Schurfschlitz und noch vorhandener Stempel im Ulmbereich mit ca. 3 m angenommen werden. Die Achse des Gesenkes wurde anhand der neu eingepassten Grubenkarten abgesteckt.

Die Verfüllung des Gesenkes konnte über die Bohrungen 9U11 und 9U01, mit anschließendem SSM-Austritt über den Ringraum der dem Mundloch am nächsten gelegenen Bohrung 9U02, abgeschlossen werden.

August Huber