Die Einbruchstelle wurde nach Meldung des Vorfalls eingemessen und zunächst mit Schotter aufgefüllt. Sie lag nahe dem ehemaligen Kohle-Grubenfeld „Neu-Hoffnung-Gottes-Stollen“ im Bergbaugebiet Wies-Eibiswald. Die Grubenkarten ließen vermuten, dass knapp unterhalb der gemeldeten Stelle der „Max-Wasserstollen“ vorbeiführt.
Um die genauen Ursachen für den Erdfall zu klären, kam zunächst ein Bagger zum Einsatz. Danach wurden die Stollen durch Bohrungen lokalisiert und ihr Zustand überprüft. In der Folge führten die Fachleute der GKB-Bergbau GmbH entsprechende Sicherungs- und Stabilisierungsmaßnahmen durch.
Die Arbeiten für das gesamte Sicherungsprojekt erstreckten sich – mit Abschluss der Rekultivierungsarbeiten – bis Anfang November 2015.
Insgesamt waren für dieses Projekt 23 Bohrungen durchzuführen und 61 Kubikmeter Hohlraum zu verfüllen. Alle Arbeiten erfolgten im Einvernehmen mit den Grundeigentümern und der Gemeinde.
Als Ursache für den Erdfall konnte das Nachsitzen der Füllsäule eines bis dahin noch nicht bekannten Schachtes (nunmehr als „Wetterschacht TÖ221“ bezeichnet) festgestellt werden, der in Verbindung zum Neu-Hoffnung-Gottes-Stollen“ (TÖ427) steht.
Hinweise auf das Vorhandensein des Max-Wasserstollens (TÖ375) gab es letztlich trotz zahlreicher Bohrungen keine. Analysen der Grubenkarten lassen den Schluss zu, dass es den Stollen in der ursprünglich vermuteten Form nicht gibt.
Der „Wetterschacht TÖ221“ und die abgehende Strecke sowie der Neu-Hoffnung-Gottes-Stollen wurden durch Auffüllung mit Drainageschotter und „Stollen SSM“ dauerhaft stabilisiert. Durch die planmäßige Ausleitung der Grubenwässer über die eingebaute Drainage ist nun ein unkontrolliertes Austreten von Wasser unmöglich.
Durch dieses Sicherungsprojekt der GKB-Bergbau GmbH ist auch in diesem Bereich die Sicherheit der Oberflächennutzung gewährleistet.
Aus dem technischen Durchführungsbericht zum Sicherungsprojekt:
Als Sofortmaßnahme wurde die ca. 0,80 m tiefe runde Einbruchstelle mit einem Bagger untersucht. Bereits in geringer Teufe war im standfesten Material ein quadratischer Querschnitt mit einer Seitenlänge von 1,1 m zu erkennen. Die eckige Form deutete eher auf das Vorhandensein eines nicht bekannten Schachtes als auf das eines Brunnens hin.
Um eindeutig festzustellen, ob der Schacht Verbindungen zu anderen Grubenbauen hat, oder ob es sich um einen Schurfschacht oder nur um einen aufgelassenen Brunnen handelt, wurde abermals mit einem Bagger der Aushub bis in 4,00 m durchgeführt. Die restlichen 3,50 m sollten auf Grund des kleinen Querschnittes mit einem „Supersauger“ ausgesaugt werden. Bis in eine Tiefe von 5,50 m konnte problemlos abgesaugt werden. Ab dieser Tiefe war ansteigender Wasserzutritt zu verzeichnen. Durch das Aufquellen des zutretenden Wassers konnte dessen Eintrittsrichtung mit Norden angenommen werden. In 6,0 m Tiefe musste die Absaugung eingestellt werden. Der starke Wasserzutritt lässt sich nur dadurch erklären, dass eine Verbindung zu wassergefüllten Grubenbauen vorhanden ist. Die Wiederauffüllung des Schachtes erfolgte mit 16/32er Drainageschotter.
Zur Lokalisierung der Stollen wurden 23 Bohrungen mit insgesamt 211 Bohrmetern abgeteuft. 61 Kubikmeter Hohlraum wurden lage- und erosionsbeständig verfüllt. Zur Kontrolle der durchgeführten Verfüllmaßnahmen wurde unmittelbar neben dem westlichen Fahrbahnrand die Bohrung 8U21 abgeteuft. Es konnte eine firstschlüssige Verbindung zwischen dem eingebrachten Stollen SSM und dem Hangenden nachgewiesen werden.
Um den ursprünglichen Wasserstand in den angrenzenden Grubenbauen wieder herzustellen wurde eine neue Ausleitmöglichkeit zwischen dem vorhandenen Ausleitungsschacht und dem Stollen außerhalb des Sicherungsbereiches auf der östlichen Seite der Gemeindestraße errichtet.
Die Sicherungsarbeiten erfolgten im Einvernehmen mit den Grundeigentümern und der Gemeinde unter Einbeziehung der Leitungsträger. Die beanspruchten Flächen wurden in Abstimmung mit den Grundeigentümern wiederhergestellt und übergeben.
August Huber